RISIKOORIENTIERTER SANKTIONENVOLLZUG (ROS) IN DER DEUTSCHSCHWEIZ
Von 2010 bis 2013 wurden im Modellversuch «Risikoorientierter Sanktionenvollzug» (ROS) in den Kantonen Luzern, St. Gallen, Thurgau und Zürich neue Arbeitsmittel und Prozesse für den Sanktionenvollzug entwickelt und getestet. Auslöser waren kritische Vor- und Rückfälle während des Vollzugs und in der Bewährungshilfe. Die Kernhypothese des Modellversuchs besagte, dass eine systematische Erfassung von Rückfallrisiko und Interventionsbedarf sowie deren Überführung in eine verbindliche Vollzugsplanung zu einem Rückgang der Rückfälle führt. Zu diesem Zweck wurde ein strukturierter Prozess mit den vier Schritten Triage, Abklärung, Planung und Verlauf entwickelt. Die Prozess- und Ergebnisevaluationen des Modellversuchsversuchs kamen 2013 zum Ergebnis, dass die ROS-Konzeption auf andere Kantone übertragbar und die angewendeten Arbeitsmittel valide seien.
10 Jahre nach Abschluss des Modellversuchs ist ROS in sämtlichen Deutschschweizer Kantonen eingeführt. Was hat sich (nicht) verändert? Welche Erwartungen wurden (nicht) erfüllt? Welche Herausforderungen stehen an? Und kann die zentrale Hypothese zum damaligen Modellversuch auch heute noch positiv bestätigt werden?
Das detaillierte Programm ist dem Flyer zu entnehmen.
Zusätzliche Informationen zur Fachgruppe «Reform im Strafwesen» finden Sie hier (PDF).
Die Fachtagung ist anerkannt vom Schweizerischen Anwaltsverband (SAV) mit 5 Credits von der Schweizerischen Gesellschaft für Rechtspsychologie. (SGRP)
Leitung und Moderation
Csongor Kozma, Direktor Paulus Akademie
Thomas Freytag, Leiter Bewährungs- und Vollzugsdienste Bern
Referate
ROS & Wie es dazu kam_Nathalie Dorn_230905
Theoretische Ambition und praktische Umsetzung_Daniel Treuthardt _Pascal Muriset_230905
ROS & Ungefährlichkeitsvermutung_Rafael Studer_230905
Rechtsstaatliche Überlegungen zu ROS aus Sicht der Richterin_Marianne Heer_230906
Umsetzung von ROS im Alltag einer Justizvollzugsanstalt_Sandra Steffen_Andrea Wechlin_230905
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