Studienreise nach Jerusalem, 17.5. bis 22.5.

Nabel der Welt, Religiöser Hoffnungsort, Zankapfel der Religionen?

von Veronika Bachmann, Leiterin Fachbereich Theologie und Religion 

Mehrere Tage lang die Stadt Jerusalem zu erleben, Geschichte und Gegenwart des Ortes zu erkunden sowie mit Menschen in Austausch zu kommen, die heute in dieser Stadt leben und arbeiten – all dies ermöglichte die Reise der Paulus Akademie. Ein besonderes Gepräge kam der Reise zu, weil der Aufenthalt in der Stadt mit der Begehung des Jerusalemtages (jom jeruschalajim) zusammenfiel. Erinnert er die einen an die Wiedervereinigung der Stadt durch den Sechstagekrieg 1967, so ist er für andere der Beginn einer neuen Art der Besetzung Ostjerusalems.

Aufgrund des Feiertags war «Jerusalem aus Gold» von Naomi Shemer eines der Lieder, das permanent in der Luft lag: wunderschön vertonte Worte, die der Sentimentalität Ausdruck verleihen, die Menschen der Stadt seit biblischer Zeit entgegenbringen (vgl. Psalm 137). Spannung und Provokation, aber auch Faszination, Vielfalt und Kreativität waren immer wieder spürbar. Viele Fragen tauchten auf: Wann ist Sentimentalität wertvoll, wann kann sie problematisch werden? Wem kann ein Ort wie die Grabeskirche, der Tempelberg oder die sogenannte Klagemauer gehören? Was macht gewisse Orte der Stadt heilig oder sogar unheilig? Wer besitzt die Macht, die Regeln, die an einem Ort herrschen, zu bestimmen? Welche Orte oder Institutionen bilden demgegenüber Freiräume, die in der Situation politischer Fronten Verbindendes und Entfaltung ermöglichen? Dies alles sind Fragen, die sich überall auf der Welt stellen lassen, die sich jedoch, wie es sich zeigte, in Jerusalem besonders verdichten.

IMPRESSIONEN BREITFORMAT 

IMPRESSIONEN HOCHFORMAT 

Fotos: Csoncor Kozma, Gabi Wigger, Alexandra Steinegger 

Flyer Studienreise 

 

Teilen Sie diesen Beitrag auf und